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Juni 2021

Da die Fed sensibler für ihrer Politik auf die Finanzmärkte geworden ist, kann sie in den nächsten Jahren eigentlich nur hinter die Inflationskurve zurückfallen.

Die Auswirkungen der etwas restriktiveren Tonlage der Fed auf Finanzanlagen waren im Verhalten der Märkte seit dem Abschluss der FOMC-Sitzung am vergangenen Mittwoch offensichtlich. Die Rhetorik des Vorsitzenden Jerome Powell während der Pressekonferenz sorgte für einige Turbulenzen an den Finanzmärkten. Um die Märkte zu beruhigen, verkündete Powell einige Tage später eine abmildernde Botschaft. Konsequenz: eine Achterbahnfahrt bei Aktien, Zinsen und dem US-Dollar. Und die könnte noch weiter anhalten.

Da die Fed sensibler für die Auswirkungen ihrer Politik auf die Finanzmärkte geworden ist, kann sie in den nächsten ein bis zwei Jahren eigentlich nur hinter die Inflationskurve zurückfallen. Die Fed wird sicher zögern, die Zinsen zu erhöhen, selbst wenn die Kerninflation deutlich über ihrem Zielwert bleibt und möglicherweise bei 3% liegt. Tatsächlich steht die zugrunde liegende Kerninflation der US-Verbraucherpreise bereits bei 2,5% (vgl. Grafik).

Um den niedrigen Basiseffekt aus den US-Jahresinflationswerten für April und Mai zu entfernen, zeigt das obere Feld der Grafik eine prozentuale Veränderung des Kern-VPI über 24 Monate. Bezogen auf das Frühjahr 2019 liegt der US-Kerninflationsindex also bei 5,2% und beschleunigt sich. Dies entspricht in etwa einer zugrunde liegenden jährlichen Kerninflationsrate der Verbraucherpreise von 2,5%.

Die Ursache liegt im Marktverhalten. Risiko- Assets dürften immer dann verkauft werden, wenn die Fed einen restriktiveren Ausblick für ihr Verhalten gibt, nämlich die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation zu zähmen. Die Märkte werden die Fed zu einem Rückzieher zwingen. Folglich können die US-Realzinsen in den kommenden Jahren strukturell nur niedrig bleiben, auch wenn eine erhebliche Schwankungsbreite zum Begleitumstand wird. Ein Umfeld mit niedrigen Realzinsen
ist natürlich mittelfristig auch negativ für den USDollar.

Allerdings werden die US-Beschäftigung und die Inflation in den kommenden Monaten wahrscheinlich nach oben überraschen und die USBondmärkte zu einer Neubewertung der Perspektiven zwingen. Gemäß der Terminmarkt-Kurve preist der Markt derzeit nur 50 Basispunkte an Zinserhöhungen in den kommenden zweieinhalb Jahren ein. Angesichts der robusten US-Wachstumsaussichten und der Wahrscheinlichkeit einer über dem Zielwert liegenden Inflation sind die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Tempos der Zinserhöhungen also zu gering. Von den heutigen Niveaus werden sich daher die Zinserwartungen über das gesamte Laufzeitenband der USZinskurve zukünftig weiter nach oben entfernen.

Im Detail wird die Kerninflation der Verbraucherpreise in den USA stärker von den Löhnen, insbesondere den Lohnstückkosten, beeinflusst als von Rohstoffpreisen. Wenn sich der US-Arbeitsmarkt erholt, wird es unweigerlich einen Aufwärtsdruck auf die Löhne und Lohnstückkosten geben. Das wiederum wird auf die Gewinnmargen drücken und die Unternehmen veranlassen, die Preise zu erhöhen.

Sowohl das Einkommen der US-Haushalte als auch der Nachholbedarf beim Konsum sind hoch. Daher wird es den Unternehmen wahrscheinlich gelingen, die Preise zu erhöhen, was am Ende für Aktien wiederum positive Konsequenzen hätte. Dies könnte unabhängig davon geschehen, wo sich die Rohstoffpreise befinden. Ohnehin stellt sich bei diesen derzeit die Frage,
wieviel Anteil an den zuletzt gesehenen Preissteigerungen aus spekulativen Long-Positionen von Investoren stammt und eben nicht von echter Nachfrage generiert.

Zykliker verlieren an Stärke

Die Richtung an den Kapitalmärkten hat sich auch in der laufenden Woche verfestigt. „Seitwärts“ heißt die Losung. Gewinne bei Zyklikern werden mit Ausnahme bei Ölwerten mitgenommen. Dagegen fließt wieder Geld in die defensiveren Kandidaten und zurück in Technologietitel, wie man an der wachsenden relativen Stärke des Nasdaq-Index sehen kann. Wir halten die Entwicklung für ein vorübergehendes Phänomen, worauf man höchstens taktisch, nicht aber strategisch reagieren sollte.

Ja, die Weltwirtschaft wird sich abkühlen, da wir die erste Phase der Erholung nach der Pandemie gerade hinter uns lassen. Die globale Wirtschaftstätigkeit wird natürlich nicht zusammenbrechen, aber der außerordentliche Anstieg der Güternachfrage, der noch im Jahr 2020 begann, wird Platz für eine Aufholjagd im Dienstleistungssektor machen.

Der Wechsel in der Wachstumsführerschaft kann vorübergehend verunsichern, denn er findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Auswirkungen der Verlangsamung in der chinesischen Kreditvergabe (= geringeres Geldmengenwachstum) und des weltweiten Anstiegs der Anleiherenditen sowie des Ölpreises am stärksten sein werden. Auch die Änderung des Tons der globalen Zentralbanken ist kein großes Problem für den Konjunkturzyklus, aber Phasen des Übergangs in der Geldpolitik sind oft mit vorübergehenden Marktturbulenzen verbunden.

Ein Warnsignal nicht nur für den asiatischen Produktionszyklus, sondern auch für die globale Wachstumsdynamik sendeten in diesen Tagen die taiwanesischen Exportaufträge und die südkoreanischen Exporte. Die koreanischen Exporte verlangsamten sich in den ersten 20 Tagen des Juni auf 29,5% im Jahresvergleich von 53,3%. In ähnlicher Weise verlangsamten sich die taiwanesischen Exportaufträge auf 34,5% im Jahresvergleich und enttäuschten damit die Erwartungen, dass sie in der Nähe der 42,6% im Jahresvergleich vom Mai weitgehend unverändert bleiben würden.

Insbesondere eine Verlangsamung der Exportaufträge für Elektronik und Informations und Kommunikationsprodukte

  • die beiden größten Kategorien
  • trieb das Tempo der taiwanesischen Exportaufträge insgesamt nach unten.

Die Exporte von Teilen elektronischer Produkte – die drei Monate vor den koreanischen Exporten
liegen – verlangsamten sich leicht auf 29,6% von 34,0% im Jahresvergleich. Allerdings liegen sowohl die koreanischen Exporte als auch die taiwanesischen Exportaufträge deutlich über
dem Niveau vor der Pandemie, was darauf hindeutet, dass die Verlangsamung
auf einem extrem hohen Niveau stattfindet und der „Verlangsamungsprozess“
vorübergehender Natur sein dürfte.

Was tun? Um Gewinne zu sichern, könnten Stop-Loss-Marken hilfreich sein, die sich an der Volatilität der Aktien orientieren. 5 bis 10% unter den derzeitigen Kursen, wobei man Abstand davon nehmen sollte, bei denjenigen, die zuletzt bereits massivere Kursrückgänge erlebt hatten, so vorzugehen. Das beträfe z.B. Bankaktien oder eine Reihe asiatischer Technologietitel. Wir gehen davon aus, dass sich die Kurse nach Abschluss der laufenden Konsolidierung, die durchaus noch zu tieferen Indexständen führen könnte, weiter nach oben bewegen werden.

EXPORO und PSD Bank Hannover beschließen Kooperation

Das Hamburger Fintech Unternehmen Exporo und die PSD Bank Hannover eG – Teil der PSD Bankengruppe – setzen auf eine Partnerschaft mit dem Ziel, das Produktangebot für das Privatkundengeschäft der PSD Bank Hannover eG um digitale Immobilieninvestments zu erweitern. Investments in Bestandsimmobilien bei Exporo bieten Anlegern die Möglichkeit direkt von den Mieteinnahmen sowie langfristig von der Wertsteigerung der Immobilien zu profitieren.

Die PSD Bank Hannover wird ihren Kunden ab sofort Investmentangebote in Bestandsimmobilien von Exporo über die hauseigene Webseite anbieten. “Wir sind davon überzeugt, unseren Kunden durch die Partnerschaft mit Exporo attraktive Angebote zu machen, indem wir ihnen die Beteiligung am stetig wachsenden deutschen Immobilienmarkt ermöglichen.”, so Torsten Krieger, Vorstand der PSD Bank Hannover eG. “Exporo bietet die Möglichkeit durch niedrige Einstiegshürden einfach, digital sowie transparent in Bestandsimmobilien zu investieren und das eigene Portfolio somit zu diversifizieren.”

Auch Simon Brunke, Gründer und Co-CEO von Exporo, ist von diesem strategischen Schritt überzeugt: “Wir freuen uns sehr darüber, mit der PSD Bank Hannover einen regionalen Bankenpartner gewonnen zu haben und so noch mehr Menschen den Zugang zu digitalen Immobilieninvestments zu ermöglichen. Unsere Vision der Demokratisierung des Immobilienmarktes wird durch die Partnerschaft weiter vorangetrieben.”

Was bringt dem Kapitalmarkt die notwendigen Impulse?

Was bringt dem Kapitalmarkt die notwendigen Impulse, nach der Rekordjagd der letzten zwölf Monate neue Fantasie zu entfachen? Dass an den Märkten eine gewisse Ruhe eingekehrt, ist sicherlich der Saisonalität, sprich dem heraufziehenden Sommer, geschuldet. Dass die Indices weiterhin nah ihrer Tops konsolidieren, zeugt gleichzeitig von einer hohen relativen Stärke. Aber natürlich geht es hier auch um die Frage, was in den kommenden Monaten dafür sorgen könnte, dass eine nächste Aufwärts-Stufe gezündet werden könnte.

Denn eins ist klar: Die schon beeindruckende konjunkturelle Erholung in diesem Jahr dürfte weitestgehend eingepreist sein. Indes:

Aus anderer Ecke könnte der notwendige Antrieb kommen. Dabei geht es konkret um Aktienrückkäufe, insbesondere bei amerikanischen Unternehmen, die bereits eine machtvolle Rückkehr signalisieren. Kein Wunder:

Denn während der Spitzenzeiten der Pandemie schalteten viele Unternehmen sprichwörtlich auf Stand-by, sparten Kosten, stellten Investitionen zurück und setzten Dividenden (mitunter auch gezwungenermaßen, vor allem bei den Finanzinstituten) und Aktienrückkäufe zurück. Mit der Folge, dass die US-Unternehmen inzwischen in Liquidität schwimmen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg nachrechnete, sitzen allein die S&P-500-Unternehmen derzeit auf rekordhohen 2,7 Bio. USD an Liquiditätsüberschüssen.

Natürlich werden davon nun auch wieder sinnvolle Investitionsprogramme
finanziert.
Doch genauso zeigt sich als erstes bei den Aktienrückkäufen eine kräftige Trendumkehr. Bis April waren allein in den USA Rückkäufe im Volumen von 484 Mrd. USD angekündigt. Wenn dies so weitergeht in diesem Tempo, könnte mindestens der Stand des Rekordjahres 2018 erreicht werden, womöglich sogar noch darüber hinaus.

Allerdings darf auch nicht übersehen werden, dass es durchaus einige Stolpersteine geben könnte. Ganz oben auf der entsprechenden Agenda stehen dabei die angepeilten Steuererhöhungen der Biden-Administration. Dennoch: Die Aussicht bleibt bestehen, dass die US-Unternehmen weitere Aktienrückkäufe ankündigen und das werden sicherlich auch die Europäer mit aufgreifen. Ob das reicht, im Herbst den Börsenmotor wieder stärker anzuwerfen, bleibt allerdings abzuwarten.

It´s summertime

Nach dem verlängerten Wochenende in den USA kommt die Wall Street nicht so richtig vom Fleck, während die europäischen Indices neue Verlaufshochs markierten. Halten konnten sie sich dann allerdings doch nicht. Zu den Gewinnern gehörten Energie- und Finanzwerte, während Tech-Werte und Aktien von Firmen aus der Gesundheitsbranche unter Druck standen. Mut machte Investoren die überraschend gute Stimmung der Einkaufsmanager aus der US-Industrie. Der Index stieg auf 61,2 Punkte und lag das zwölfte Mal in Folge über der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert.

Die Erholung des globalen verarbeitenden Gewerbes hat sich im Mai ebenfalls beschleunigt. Der Markit Global Manufacturing PMI stieg auf ein 11-Jahres-Hoch von 56. Der höhere Wert spiegelt teilweise einen Anstieg der Auftragseingänge von 56,8 auf 57,3 wider, während Produktion und Beschäftigung weitgehend unverändert blieben.

Die Verbesserung war geografisch breit gefächert. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone stieg auf 63,1 – eine Beschleunigung gegenüber dem Aprilwert von 62,9 und höher als die Schnellschätzung von 62,8.

In ähnlicher Weise stieg der US Markit PMI auf 62,1 von zuvor 60,5. Das starke Wachstum des verarbeitenden Gewerbes in den USA wird durch den ISM-Index bestätigt, der nach einem Rückgang um 4 Punkte von 60,7 im April auf 61,2 anstieg. Der ISM-Gesamtindex wurde durch Beschleunigungen bei den Teilindizes für neue Aufträge, Zulieferungen und Lagerbestände unterstützt. Der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe in China blieb mit 52,0 (51,9) weitgehend stabil und bestätigte damit die Aussage des offiziellen chinesischen PMI für das verarbeitende Gewerbe, dass der Höhepunkt der chinesischen Wirtschaftsdynamik überschritten ist.

Der Kapazitätsdruck dominiert weiterhin die globale Fertigung. Die Durchlaufzeiten sind auf
einem Rekordhoch und die Auftragsbestände befinden sich in der Nähe eines Rekordniveaus. Diese Bedingungen setzen die Input- und Outputpreise unter Druck, wobei letztere auf den höchsten Stand seit Oktober 2009 gestiegen sind.

Eine konjunkturelle Belebung wird die Angebotsengpässe in Zukunft lindern und letztlich den Preisdruck abschwächen. Die Beschäftigung wird sich beschleunigen, wenn die Bedrohung durch den Corona-Virus weiter abebbt. Auch das wird dazu beitragen, dass die Produktionskapazitäten wieder voll ausgelastet werden. Daher bleiben die Aussichten für den globalen Produktionszyklus robust.

Die lebhafte Produktionstätigkeit ist ein gutes Zeichen für die Performance von Aktien im Vergleich zu Anleihen und deutet darauf hin, dass die globalen Anleiherenditen in diesem Jahr tendenziell steigen werden. Wir favorisieren daher weiterhin Aktien, lassen aber dennoch schon Vorsicht walten, da ein erheblicher Teil des Kursanstiegs bereits hinter uns liegt.

Die von der US-Notenbank besonders beäugte Teuerungsrate, bei der Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden, stieg im April binnen Jahresfrist um 3,1%. Experten hatten nur mit 2,9 % gerechnet. Viele Notenbanker wie auch US-Finanzministerin Janet Yellen rechnen damit, dass der Inflationsanstieg nur vorübergehender Natur ist. Dennoch rückt in der Notenbank Fed eine Debatte über das Abschmelzen der Konjunkturhilfen näher.

Beim Öl verteuerte sich die US-Sorte WTI am Dienstag zeitweise um bis zu 3,8% und kostete mit 68,87 USD je Barrel (159 Liter) so viel wie zuletzt vor knapp drei Jahren. Im späten Handel bröckelten die Zuwächse aber etwas ab. Zwar gibt es Sorgen um neue Pandemie-Beschränkungen in Teilen Asiens, aber der Markt konzentriert sich eher auf die positiven Nachfrage-Nachrichten aus den USA und Teilen Europas. Vor diesem Hintergrund gewannen Ölwerte bis zu 8%.

Trotz einer erwarteten Steigerung gibt die Ölallianz Opec+ noch keine Hinweise auf ihre Förderstrategie in der zweiten Jahreshälfte. Die wichtigen Produzenten, die von Saudi-Arabien und Russland angeführt werden, bestätigten nach einer Online-Sitzung nur, dass Produktionssteigerungen bis Juli wie geplant umgesetzt würden. Darüber hinaus machten Energieminister der Gruppe keine Angaben.

Unser Partner BCA-Research wartete in diesen Tagen mit der Juni-Allokation auf, die in den Branchen Energie, Rohstoffe, Industrie und Financials Übergewichtungen empfiehlt.

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