Was hat es nur auf sich mit Bitcoin und Co?
Was hat es nur auf sich mit Bitcoin und Co., dass die einen Anleger geradezu in Euphorie ausbrechen, die anderen in den Kryptowährungen den leibhaftigen Teufel für die Kapitalmärkte sehen? Wie immer liegt die Wahrheit hier wohl in der Mitte. Tatsache ist, dass Kryptowährungen, die noch vor ein paar Jahren als Nerd-Projekt und Zahlungsmittel der Verschwörungstheoretiker galten, inzwischen den Weg quasi in die Mitte der Kapitalmärkte geschafft haben.
Und das muss eigentlich auch nicht verwundern in einer Zeit, wo weltweit die Notenbanken nur noch dabei zu sein scheinen, mit vollen Händen das Geld auszugeben und Fragen, wo denn diese Geldschöpfung herstammt, schlicht überhört und nicht beantwortet werden. Da scheint ein neues Asset geradezu herbeigesehnt, dass die alte Idee von Angebot und Nachfrage, von Knappheit und Werterhalt zu spiegeln scheint.
Wenn man sich anschaut, wo bereits heutzutage Kryptowährungen, wie auch immer sie heißen mögen, den Weg in die Praxis gefunden haben, fällt auf: Es sind bislang vor allem entweder die Staaten, wo die Wirtschaftsakteure zu Recht wenig Vertrauen in staatliche Geldsysteme haben oder diejenigen – Stichwort Schweiz -, die von Natur aus eher liberalen Strukturen offenstehen.
Keine Frage: Das, was wir in den vergangenen Wochen in der Preisgestaltung der Kryptowährungen gesehen haben, waren und sind Exzesse sowohl im Aufschwung als wahrscheinlich auch im Abschwung. Ganz zu schweigen von den Fragestellungen der Nachhaltigkeit. Denn um Kryptowährungen überhaupt herstellen zu können, im Sprachgebrauch zu „minen“, bedarf es immer höherer Energiemengen, was sich geradezu konträr zu den politischen Dogmen verhält, die auf Energieeffizienz und Einsparung abstellen.
Dennoch: die jüngste Meldung slge, dass immer mehr bekannte Firmen sich mit Investitionen in Kryptowährungen beschäftigen, dass man beispielsweise auf der Bezahlplattform von PayPal inzwischen seine Bitcoins und Co. kaufen, verkaufen und verwalten kann, sind alles Indizien, dass hier eine neuen AssetKlasse entsteht, an der auch große institutionelle Anleger in den kommenden Jahren nicht vorbeikommen werden.
In welchem Umfang, mag derzeit noch nicht zu prognostizieren sein. Aber Kryptowährungen sind nun mal längst aus der Nische herausgetreten und auch, wenn es hier noch viele Kinderkrankheiten gibt und noch