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Die Deutsche Börse plant den großen Wurf.

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Nachdem sich der Börsenbetreiber im Zuge des Wirecard-Skandals viel Kritik hat gefallen lassen müssen, will man nun den DAX und die anderen Auswahlindizes stärker an internationale Gepflogenheiten anpassen. Gut so! Denn die starre Fokussierung auf rein quantitative Kriterien wie Marktkapitalisierung und Handelsumsatz mag vielleicht noch reichen für irgendeinen Nebenwerteindex, aber nicht für den wichtigsten Benchmark am deutschen Markt, auf dem tausende Investmentprodukte – auch für die Altersvorsorge – basieren.

Was haben sich die Börse bzw. deren Indexanbieter Stoxx nun ausgedacht? Nun soll eines der wichtigsten Kriterien für eine DAX-Mitgliedschaft eine nachhaltig nachgewiesene Profitabilität sein. Das kennt man schon vom amerikanischen S&P 500, der von Firmen, die zumindest für eine Index-Aufnahme in Frage kommen wollen, vier Quartale in Folge mit Gewinnen verlangt. Die Deutsche Börse stellt allerdings auf die zurückliegenden 2 Jahresberichte und ein positives EBITDA ab. Durchaus sinnvoll, klammert man dadurch erstens Volatilitäten in den einzelnen Quartalen aus und muss sich zweitens keine Gedanken um Bilanz-“Spielereien“ bzgl. des Nettogewinns machen. Merke: Gäbe es dieses Kriterium schon, wäre Delivery Hero nicht in den DAX gekommen.

Aus unserer Sicht ebenfalls ein wichtiges Kriterium: Die Deutsche Börse will Verzögerungen bei der Bilanzvorlage nicht mehr tolerieren. Gerade Wirecard hatte ja hier mit immer wieder neuen Verschiebungen für Unmut gesorgt. Zukünftig will die Deutsche Börse verlangen, das DAX-Unternehmen entsprechende Quartalsberichte pünktlich präsentieren und Werte, die in den anderen Auswahlindices enthalten sind, ihre testierten Jahresabschlüsse. Außerdem sollen Untne4hmen zukünftig das Bestehen eines Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat nachwiesen müssen. Dieser hätte die Aufgabe, Risikomanagementsysteme zu überwachen, ebenso die interne Revision und die Unabhängigkeit der beauftragten Wirtschaftsprüfer.

Und noch eine Idee wird zur Diskussion gestellt. Denn es wird vorgeschlagen, den DAX auf 40 Mitglieder zu verbreitern und den MDAX auf 50 zu verkleinern. Gerade für Privatanleger und kleineren Fonds wohl eher ein schlechter Tausch. Während der DAX nur rund 10% an Marktkapitalisierung gewinnen würde, würde der MDAX rund ein Drittel verlieren.

Fazit: Die Deutsche Börse hat endlich begriffen, dass Nachhaltigkeit (Profitabilität) und Transparenz wichtigere – und qualitativere – Kriterien sein können als die Fixierung nur auf Handelsdaten. Wenn die aktuellen Markt-Konsultationen termingerecht verlaufen, könnten die neuen Index-Kriterien im November verkündet und im kommenden Jahr dann umgesetzt werden. Sicher wird es für die vorhandenen IndexMitglieder zumindest eine Zeitlang eine Art Bestandschutz geben. Da man aber die bisher jährliche Generalüberprüfung im DAX zukünftig zweimal im Jahr durchführen will, könnte sich das Gesicht des Benchmarks auf absehbare Zeit doch erheblich ändern. Wir sind gespannt.

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